Dritte Startbahn: Wird am Münchner Flughafen versucht mit falschen Behauptungen Tatsachen geschaffen? 24. März 2025 Landtagsabgeordneter Johannes Becher deckt erneut Ungereimtheiten auf, dieses Mal zum Bau des Vorfelds Ost. Der Planfeststellungsbeschluss (PFB) zur 3. Start- und Landebahn am Flughafen München kann angeblich nicht verjähren, weil man bereits mit deren Bau bzw. mit Bauwerken aus dem PFB, die vermeintlich in unmittelbarem Bezug zu ihr stehen, begonnen habe. Beispiel: der seit Jahrzehnten geplante Erdinger Ringschluss. Hier wurde fälschlicherweise behauptet, dass er nur wegen der 3. Startbahn notwendig sei, um sich deren Baurecht für alle Ewigkeiten zu sichern. Jetzt gibt es weitere Ungereimtheiten. Die Erweiterung des sogenannten “Vorfeld Ost” im Jahr 2019 wird nun in einen Zusammenhang mit dem Bau der 3. Start- und Landebahn gestellt. Zu Baubeginn klang das ganz anders: Man benötige die Fläche „zum Abstellen und zur Abfertigung von Flugzeugen im Rahmen des bestehenden 2-Bahnen-System[s]“. Nachdem dem Landtagsabgeordneten Johannes Becher die widersprüchlichen Aussagen aufgefallen waren, fragte er die Staatsregierung nach der Begründung zum Vorfeld Ost am Münchner Flughafen. In der Antwort behauptet das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat: “Es handelt sich (…) um notwendige Maßnahmen (…), die (…) auf Basis des heutigen und künftigen Verkehrsaufkommens erforderlich sind”. “Zukünftig – also dann, wenn man genug kleinere Vorhaben unter falschen Vorwänden umgesetzt hat, um sagen zu können, man habe mit dem Bau der 3. Start- und Landebahn ja bereits begonnen?”, so Becher. “Entweder es wurden zu Baubeginn des Vorfelds Ost falsche Tatsachen behauptet, um trotz Moratorium im Koalitionsvertrag das Projekt 3. Startbahn vorantreiben zu können, oder aber es wird jetzt als juristischer Trick rückwirkend ein Zusammenhang konstruiert. Beides ist ein skandalöser Umgang mit den Menschen in der Region.” Der Flughafen und die CSU-Staatsregierung wollen offenbar auf Biegen und Brechen das Baurecht für die 3. Startbahn sichern. Der Koalitionspartner Freie Wähler und die Flughafenregion werden dabei einmal mehr über den Tisch gezogen.