Seit 17 Jahren Vogelschutz ohne Plan im Nördlichen Erdinger Moos 26. März 2025 Weitere Verzögerungen sind laut aktueller Anfrage des Landtagsabgeordneten Becher zu erwarten. Das „Nördliche Erdinger Moos“ ist seit 2008 als europäisches Vogelschutzgebiet im Rahmen des Projekts Natura 2000 gemeldet. Bis heute fehlt der dazugehörige Managementplan, der konkrete Maßnahmen zum Erhalt und Schutz dieses sensiblen Lebensraums nachhalten soll. “Seit 17 Jahren rühmt sich die Regierung von Oberbayern mit der Bedeutung des Nördlichen Erdinger Moos und listet Erhaltungsziele für 40 Vogelarten auf, während ein fundierter Plan für Schutzmaßnahmen fehlt. Was für ein Trauerspiel!”, so Johannes Becher, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag. Bereits im Juni 2022 hieß es auf Bechers Anfrage an die Bayerische Staatsregierung, man wolle einen Entwurf für den besagten Managementplan bis Ende 2023 vorlegen. Auf die Nachfrage des Landtagsabgeordneten im Februar 2024 wurde die öffentliche Vorstellung des Dokuments für Anfang 2025 in Aussicht gestellt. Jetzt liegt nach aktuellen Aussagen des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz ein Entwurf auf Arbeitsebene vor, den die zuständige Regierung von Oberbayern im nächsten Schritt mit den beteiligten Behörden abstimmen will. Als Grund für die immensen Verzögerungen wird „eine außergewöhnlich hohe fachliche wie rechtliche Komplexität hinsichtlich der Natura 2000-Anforderungen“ genannt. “Ich sehe schon, dass das Arbeit ist, aber wir reden hier von 17 Jahren. Der angeblich vorhandene Entwurf muss schnellstmöglich veröffentlicht und mit allen relevanten Akteuren abgestimmt werden.”, so Becher. “Wir haben hier ein Vogelschutzgebiet, das niemanden schützt. Als wäre das nicht seltsam genug, versucht der Flughafen ja weiterhin das ewige Baurecht für eine 3. Start- und Landebahn zu erschleichen. Und gleichzeitig sagt man den Menschen vor Ort, sie sollen Rücksicht auf u.a. Blaukehlchen, Kiebitze und Turteltauben nehmen. Das ist doch völlig absurd!”