Landtagsabgeordneter Johannes Becher hält eine Auszeichnung des Hopfenanbaus für verdient
Die neue Bewerbungsrunde zur Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis für immaterielles Kulturerbe (IKE) hat begonnen. Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat sucht dafür “Menschen (…), die ihre Traditionen und Werte, ihr Wissen sowie ihre (…) Fertigkeiten in Auseinandersetzung mit Natur und Gesellschaft weitergeben”. Grünen-Abgeordneter Johannes Becher erhielt jetzt die Antwort zu seiner Anfrage an die Staatsregierung, in der er den Mehrwert einer Listung, die Voraussetzungen für eine Bewerbung der Hallertau und eine Einschätzung zu Erfolgsaussichten klärte.
Der Landtagsabgeordnete und Kreisrat aus Moosburg a.d. Isar findet, dass eine Auszeichnung für den Hopfenanbau in der Hallertau verdient wäre. “Ich würde mich freuen, wenn es klappt. Seit Jahrhunderten prägt der Hallertauer Hopfenanbau die Wirtschaft, die Menschen und die Landschaft der Region. Hunderte Familienbetriebe erhalten über Generationen die Kultur aufrecht und entwickeln sie stetig weiter. Das ist etwas ganz besonders für Bayern und weit darüber hinaus.”, so Becher.
Die Entscheidung, ob und wie man in den Bewerbungsprozess einsteigt, liegt bei den Menschen vor Ort. Dr. Christoph Pinzl, Leiter des Deutschen Hopfenmuseums in Wolnzach, würdigt das Ausschreibungsziel der Vermittlung lebendiger Kulturen. Bisher erfolgreiche Bewerbungen hätten aus seiner Sicht oft integrative und aktivierende Effekte für die Trägergruppen. Er betont: “Ob, wer und in welcher Form man sich bewirbt, gilt es mit verschiedenen Vertretern vor Ort herauszufinden. Diesen Prozess stoßen wir jetzt an, das Ergebnis ist offen.“ Bereits eingebunden ist u.a. der Hopfenpflanzerverband Hallertau e.V.. Geschäftsführer Dr. Erich Lehmair zum Thema: “Wir sind offen für eine Bewerbung und bereits aktiv an den aktuellen Gesprächen beteiligt.“
Auch wenn die Staatsregierung in der Antwort an Becher keinen in Zahlen messbaren Mehrwert durch Listung als IKE benennt: “Allein der Bewerbungsprozess wäre es schon wert, weil man sich mit der eigenen Geschichte auseinandersetzt. Gerade für die junge Generation, die jetzt oder zukünftig übernimmt, sind die kulturellen Wurzeln doch relevant. Und wenn dadurch die ein oder andere Person mehr die Schönheit der Hallertau live erleben möchte, ist’s ja auch nicht schlecht.”, so Becher.
Mit Blick auf die bisherige Liste erscheint Oberbayern eher unterrepräsentiert. Bewerbungen speziell aus den Landkreisen Freising oder Pfaffenhofen gab es noch nie. Bis 31. Oktober 2025 können sich Gemeinschaften, Gruppen oder Einzelpersonen, die eine kulturelle Ausdrucksform ausüben, für die Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis für immaterielles Kulturerbe bewerben. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.ike.bayern.de/bewerbung