Kreisversammlung am 2. Juni

(Pressemitteilung)

Zolling / Bei den Themen Familienpolitik, Energiewende und Klimaschutz sowie das Bündnis von Stadt und Land gegen 3. Startbahn setzten die Grünen im Landkreis Freising die Schwerpunkte ihrer Kreisversammlung. Der Staatsregierung fehle hierzu der politische Wille.

Bayern als Familienland Nummer 1, wie sie die Staatsregierung Bayern gerne postuliert, kann aus  Sicht des Landtagsabgeordneten Johannes Becher keine Rede sein. Es fehle an Hebammen und ausrechend Kita-Plätzen, zudem werde das Potential der Kindertagespflege nur unzureichend ausgebaut. Ganz zu schweigen vom eklatanten Fachkräftemangel im Erziehungsbereich. „Das sind Probleme, die die CSU überhaupt nicht mit einem lösungsorientierten Ansatz angeht. Ich kann nicht erkennen, dass die Staatsregierung dagegen etwas unternimmt“, so Becher. Sorge bereite ihm zudem der enorme Anstieg von Kindern mit psychischen Erkrankungen in Bayern, „auch hier sehe ich keinen politischen Willen der Staatsregierung, hier tätig zu werden.“
Sein dringender Appell richtete sich an die Bürger des Landkreises Freising, auch und vor allem da sich der Bürgerentscheid gegen die Startbahn am 17. Juni zum zehnten Mal jährt. „Stadt und Land müssen weiterhin ein starkes Bündnis gegen die 3. Startbahn bilden. Es geht hier um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, da dürfen wir keinesfalls lockerlassen oder weichen.“ An einem Strang ziehen müssten auch alle demokratischen Parteien, wenn es um die vermehrt auftretenden Hassbotschaften und die Hetzte gegen kommunale Mandatsträger geht. „Hier besteht Handlungsbedarf!“, so Becher und schlägt als wirkungsvolle Unterstützung eine zentrale Anlaufstelle für die Betroffenen vor. „Wir dürfen die Mandatsträger nicht alleine lassen.“

Eindeutig Position bezog Becher auch bei der Frage Wald oder Wild. Seit Jahrzehnten streiten Förster, Jäger und Naturschützer über den richtigen Jagddruck in den Forsten. „Unsere Wälder leiden massiv unter dem Klimawandel“, so Becher. Um Schäden zu beheben und die Wälder fit für die Zukunft zu machen, müssten hunderttausende Hektar saniert oder komplett neu begrünt werden. Egal ob nachgepflanzt werde oder man auf Naturverjüngung setze, wo zu viel hungriges Wild die Knospen abfresse, habe der Waldnachwuchs keine Chance. „Für mich gilt ganz klar Wald vor Wild“, betonte Becher. „Nur so kann der zentral für den Klimaschutz wichtige Wald intakt bleiben und auch wachsen.“
Die Kreistagsfraktion informierte ihre Mitglieder über die jüngst stattgefundene erste Freisinger Klimaschutzkonferenz. „Sie hat gezeigt, wie wichtig ein rasches und auch konsequentes Handeln in den Kommunen ist. Nicht Handeln ist keine Alternative!“, so Claudia Bosse, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag. Mit dem Antrag „Frischer Wind für den Windkraftausbau“ wollen die Grünen in Zusammenarbeit mit den Landkreisgemeinden potenzielle Flächen für Windkraftanagen finden. „Nur mit dem Wind als Energiequelle gelingt es dem Landkreis, die Energiewende effektiv umzusetzen.“